Von der Warteschleife zum Startup

21. Mai 2025Allgemein3 Min. Lesezeit

Jakov Bludnikov

Von der Warteschleife zur Startup-Idee

Wir, Aebi Wasili, Fabian Boni und Jakov Bludnikov, stehen kurz vor dem Beta-Test unseres Startups Woyss. Unser Ziel? Terminplanung beim Zahnarzt radikal vereinfachen – mit Hilfe einer KI-Sprachassistenz, die menschlich klingt, datenschutzkonform arbeitet und rund um die Uhr erreichbar ist. Die Idee entstand nicht etwa im Labor, sondern am Telefon. Jeder von uns kennt die Situation, in der man für einen simplen Kontrolltermin minutenlang am Hörer hängt, Musik dudelt, die freundliche Bandansage sich wiederholt. Wir fragten uns: Kann das nicht auch anders gehen? Mit dem rasanten Fortschritt im Bereich Natural Language Processing (NLP) liegt die Antwort nahe: Ja, kann es.

Woyss: Unsere KI, die zuhört und versteht

Woyss ist unsere Antwort auf dieses Alltagsproblem. Woyss ist inspiriert von "Voice", wie man es auf Deutsch schreiben würde. Genau das soll unsere KI sein: eine Stimme, die versteht, reagiert, bucht. Woyss hört zu, erkennt Anliegen wie Kontrolltermine oder Schmerzbehandlungen und interagiert auf natürliche Weise. Dabei greift es auf einen Terminkalender zu, schlägt freie Slots vor und trägt Bestätigungen direkt ein. Was technisch klingt, bleibt für Nutzer/innen einfach: Anrufen, sprechen, Termin erhalten, fertig!

Technologisch setzt Woyss auf ChatGPT, betrieben auf Servern in der Schweiz. Die KI erhält ausschließlich praxisbezogene Daten und wurde gezielt von uns trainiert, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Im Gegensatz zu klassischen Chatbots oder Anrufbeantwortern versteht Woyss Sprachassistenz als echte, natürliche Konversation – nicht als simples Menü-Navigieren. Datenschutz steht dabei an oberster Stelle: Alle Daten werden verschlüsselt und ausschließlich auf Schweizer Servern verarbeitet. Gespräche werden DSGVO-konform verarbeitet. Keine Weitergabe, keine offenen Fragen.

Sprachassistenz weltweit und was uns unterscheidet

Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass wir mit dieser Idee nicht allein sind, aber durchaus eigene Wege gehen. In den USA beispielsweise setzt Arini auf eine 24/7-KI-Rezeption, die Telefonate vollautomatisch abwickelt. Kliniken berichten dort von einer deutlichen Reduktion verpasster Anrufe. In Asien wiederum ist Zaha AI im Einsatz: Neben Terminannahmen transkribiert das System sogar Behandlungsnotizen im SOAP-Format und versendet Zusammenfassungen an Patient/innen. Diese internationalen Modelle zeigen, welches Potenzial KI in der medizinischen Kommunikation hat.

Doch Woyss soll mehr sein als ein Importmodell. Unsere KI spricht deutsch und zwar so, wie Menschen hier sprechen. Dialekte, Umgangssprache, verschiedene Akzente: Unser Modell lernt, wie Zahnarztpatient/innen wirklich kommunizieren. Das macht uns nicht nur lokal relevant, sondern auch kulturell anschlussfähig.

Der nächste Schritt für uns ist der Beta-Test. Wir wollen herausfinden, wie Praxen unser System annehmen, welche Bedürfnisse bestehen und wo wir weiterentwickeln müssen. Deshalb laden wir interessierte Zahnarztpraxen ein, Woyss auszuprobieren. Kostenlos, unverbindlich, gemeinsam lernend.

Unsere Vision ist einfach: Terminplanung soll kein Zeitfresser mehr sein. Kein Warten, kein Hin und Her, nur ein kurzes Gespräch mit einer KI, welche wirklich versteht. Mit Woyss wollen wir einen Schritt Richtung Zukunft machen, bei dem Technik hilft, den Alltag effizienter zu machen.